ZDF 37 Grad | 30 min, 2003

Saufen, kiffen und mit Kumpels abhängen – so sieht das Leben der 16jährigen Gina aus. Schule kam darin lange nicht vor. Beim Schulverweigerungsprojekt „alep“ soll Gina zusammen mit anderen Schwänzern lernen, ihren Tagesablauf in den Griff zu kriegen. Es ist ihre letzte Chance, einen Schulabschluss zu machen und eine Lehrstelle zu bekommen. Gina will sich ändern, doch zu Hause gibt es statt Hilfe nur Zoff. Im Rauch der selbstgedrehten „Tüten“ lösen sich die Probleme auf – doch der nächste Absturz kommt bestimmt.

Stab

Buch und Regie: Jana Matthes & Andrea Schramm
Kamera: Andreas Deinert
Ton: Frank Bubenzer
Schnitt: Frank Müller

Rezensionen

„Ein voller Griff ins Leben.“

Bremer Nachrichten

„Statt weiter abstrakte und entsprechend müßige Diskussionen anzuzetteln, lassen die Autorinnen Jana Matthes und Andrea Schramm hier einmal die Betroffenen zu Wort kommen…. Der Film zeigt exemplarisch, warum manche Schüler scheitern.“

Frankfurter Rundschau

„Gina kommt nicht hoch. Sie verkriecht sich im Bett wie ein kleines Tier in seiner Höhle. Obwohl sie längst in der Schule sein müsste. Verpennt, vergeigt, verpeilt – nur bequeme Faulpelz-Ausreden? Bei den Problem-Jugendlichen, die der dreiteilige Schulreport porträtiert, liegen die Dinge komplizierter. Viele kommen aus kaputten Familien, sie versagen, aus Angst zu versagen, sie sind drogenabhängig. Der Schulalltag ist für sie „Horror“. 200.000 Schulschwänzer stellen eine Provokation dar. Während Bayern mit harten Maßnahmen reagiert, sucht Berlin mit dem Projekt „alep“ zu helfen. Schwänzer sollen neu motiviert, Schulabschlüsse nachgeholt, Einstieg in die Arbeitswelt ermöglicht werden. Der Bericht von Jana Matthes und Andrea Schramm, die Gina und ihre Freunde drei Monate lang zwischen Oster- und Sommerferien begleitet haben, zeigt eindrucksvoll die unendliche Geduld der Erzieher, die gleichzeitig Therapeuten sind. Trotz Drogen und Ich-Schwäche – das bemerkenswerte Projekt kämpft um jeden Einzelnen“

Hamburger Abendblatt vom 25.9.2003